Mein Leben in den Bergen
Escuela Victor Emilio Estrada
12.05.2007
Seit anfangs Mai wohne ich in den Bergen. Wie einige von euch wissen, habe ich mein Voluntariat gewechselt. Ich unterrichte die Kinder der Bergschule Victor Emilio Estrada - 1 Std. noerdlich von Quito - in Englisch. Die Kinder und ich haben voll die Gaudi!!
Und das ist meine Unterkunft, einfach, kalt, aber hat alles, was man in den Bergen halt so braucht:
Tagwache ist um 6 Uhr, wenn ich im Schulhof stehe, geniesse ich diesen Ausblick, einfach herrlich:
Die Morgendusche verschiebe ich auf mittags, denn das Wasser ist a...kalt und am Nachmittag scheint wenigstens die Sonne. Um 7:30 beginnt der Unterricht, nach der ecuadorianischen Hymne am Schulhof, gehen die 25 Kinder in die Klassen. Mit strahlenden Augen begruessen sie mich mit "Buenas dias seƱorita" oder "Good morning teacher". Um 10:00 geniessen sie eine Stunde Pause. In der grossen Pause arbeiten die Kinder aber auch, maehen den Rasen mit der Hand oder kochen am offenen Feuer Maiskolben und Saubohnen. Die Kinder sind mit 5 Jahren bereits so selbstaendig, dass mir vor Staunen der Mund offen bleibt.
Um 12:30 machen sich die Kinder auf den Heimweg. Einige gehen bis zu einer Stunde zu Fuss, ich begleite die Kinder und ihnen gefaellt das. Hier gibts keine Autos mehr. Ab und zu kommt uns ein Campesino auf einem Pferd entgegen. Die Eltern der Kinder sind einfache, arme Bauern, aber soooo freundlich und strahlen trotz des einfachen Lebens so eine Lebensfreude und Zufriedenheit aus.
Ich bin froh, dass ich Wandern kann und mich die Kinder begleiten, denn allein waer mir dann doch ein bissl mulmig, man weiss ja nie!! Und eine Schrecksekunde hatte ich auch schon. Da wander ich mit einem Maedl zu ihrem Haus und ploetzlich kommen wir an einem Haus vorbei und - mich haett fast der Schlag getroffen - da haben sie doch glatt einen Hund aufgehaengt - echt grausig!! Als ich das Maedl frag, warum die Leute das machen, meint sie nur: "Ach das ist, damit die Diebe nicht zum Haus kommen!" Der Aberglauben scheint hier gross zu sein.
Nach meiner Wanderung, koche ich mir Maiskolben, Saubohnen oder was halt hier einfach zu ergattern ist, bereite meine Klassen vor, tja und dann geniesse ich das Abendrot, ein Schultag geht zu Ende und die Sylvi haut sich muede aber gluecklich mit Fliesspullover und Omas Stricksocken in die Kiste und freut sich drauf, wenn die Kinder wiederkommen:o)